Das Danish String Quartet hat Ende August 2024 ein neues Intrumentalalbum herausgebracht: „Keel Road“ stellt eine musikalische Reise durch die Länder der Nordsee zusammen.
“ … Green, swift upsurges, North Atlantic flux
Conjured by that strong gale-warning voice,
Collapse into a sibilant penumbra.
Midnight and closedown. Sirens of the tundra,
Of eel-road, seal-road, keel-road, whale-road … „1Übersetzung: „… Grüne, rasche Wellenbewegungen, nordatlantische Strömungen, heraufbeschworen von der starken Stimme des Sturmwarners, kollabieren zu einem zischenden Halbschatten: Mitternacht und Stillstand. Sirenen der Tundra, von der Aalstraße, Robbenstraße, Schiff-Straße, Walstraße …“
– Seamus Heaney2Seamus Justin Heaney (1939-2013) war ein irischer Schriftsteller, Lyriker, Literaturwissenschaftler und Übersetzer, dem 1995 nach William Butler Yeats, George Bernard Shaw und Samuel Beckett als viertem irischen Dichter der Nobelpreis für Literatur verliehen wurde. Zitiert nach Wikipedia, zitiert nach dem Danish String Quartet
Das Danish String Quartet setzt sich aus den Musikern Rune Tonsgaard Sørensen (Violine), Frederik Øland (Violine), Asbjørn Nørgaard (Bratsche) und Fredrik Schøyen Sjölin (Cello) zusammen. Alle vier der skandinavischen Musiker (drei stammen aus Dänemark, einer aus Norwegen) sind mit dem Meer aufgewachsen und haben von kindauf viel Zeit dort verbracht. Daraus resultierte auch das Vorhaben der jüngsten CD, eine musikalische Schiffsstraße („Keel Road“) durch das nördliche Meer zu erstellen. Die musikalische Reise beginnt in Irland mit Turlough O’Carolans3Turlough O’Carolan (1670-1738), irisch Toirdhealbhach Ó Cearbhalláin, gilt als einer der berühmtesten irischen Komponisten und Harfenspieler. „Mabel Kelly“. Danach geht es im Wechsel mal nach Dänemark („Pericondine“), mal nach England („Lovely Joan“), mal sogar zu den Faroer-Inseln („Regin Smiður“) oder Norwegen („Når Mitt Øye, Trett Av Møye“).
Die traditionellen Weisen liegen oft in sehr klassischen Interpretationen vor, die Kadenzen nähern sich mal der Romantik, mal sogar moderner Musik (wie bei „Gale Warning“), denn das Danish String Quartet sieht sich – anders als Dreamer’s Circus – nicht als Folklore-Band, sondern als klassisches Streichquartett. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass – nicht nur den Vorlagen geschuldet – folkloristische Töne in den Stücken zum Klang gebracht werden. Auch instrumentell wird das Klangspektrum über das Streichquartett hinaus erweitert, teils mit Pfeiftönen („As I walked out“), aber auch mit Spinett, Harmonium, Bass, Clog Fiddle und einem Klavier. Die Mischung aus Folklore, Klassik und Moderne gibt den Werken aber einen sehr vielfältigen und tiefgründigen Charakter.
Damit eignet sich die Musik sehr gut, um an den länger werdenden, vielleicht auch stürmischen Herbstabenden von der tiefen Weite des Meeres in allen möglichen Wettern zu träumen – und dies war wohl auch eine der Intentionen für das Album, wie man dem Booklet zum Album entnehmen kann:
„We hope that this album will offer a musical haven
from whatever gales might be blowing arround you.“4Übersetzung: „Wir hoffen, dass dieses Album einen musikalischen Zufluchtsort vor den Stürmen bietet, die um Sie herum wehen mögen.“
– Danish String Quartet
Weitere Infos
Webseite des Danish String Quartet: