Bleistifte sind für mich ein sehr wertvolles Zeichenutensil, was mir neu war ist allerdings, dass es auch gefärbte, wasservermalbare Exemplare gibt, beispielsweise Derwents Graphitint-Bleistifte.
Manchmal bemerkt man beim Zeichnen mit Bleistiften, dass eine Farbversion wohl passender gewesen wäre. Je nach Bleistift ist es dann aber schon zu spät. Auch gibt es bei Künstlern sehr häufig eine bloß gedachte Grenzziehung zwischen Bleistiftskizze und Farbbild. Diese Grenze verwischen – im wahrsten Sinne des Wortes, die Graphitint-Stifte des englischen Stifteherstellers Derwent.
Die Graphitint-Stifte sind in zwei Set-Größen erhältlich: 12 und 24 Stifte. Die volle Palette von 24 Farben umfasst fast alle Erdentöne in Rot, Grün und Blau. Allerdings stellt auch eine Freundin, der ich über Weihnachten die Stifte zeigte, gleich die einzige fehlende Farbe fest: Gelb. Eigentlich würden sich die Graphitint-Stifte sonst sehr gut auch für pastorale Zeichnungen und Landschaften eignen. Doch ohne echte Gelbtöne schränkt das die Motivwahl unnötig ein.
Ansonsten geben sich die Stifte allerdings keine Blöße und sie vereinen die Vorteile von Bleistiften mit denen von Aquarell, sodass die Übergänge zwischen den beiden Kunstformen damit zerfließen. Entsprechend gibt es die Graphittint auch in Blockform, ob sie so allerdings noch Sinn machen, sei dann dahingestellt (dann könnte man eigentlich auch gleich zu den verwandten Inktense-Medien greifen, die deutlich farbstärker sind).
Wenn man damit nicht getragene, gedämpfte britische Landschaften zeichnen will eignen sich die Stifte meines Erachtens auch vorzüglich für Kolorationen in zurückhaltenden Farben. Da es sich tatsächlich um farbige Grafitstifte handelt, kann man sie wirklich wie Bleistifte benutzen und auch sehr fein anspitzen, wie das mit Buntstiften oder Aquarellstiften sonst nicht so einfach möglich ist. Auch beim Wassermalen erhält sich die graphittypische Granulierung, sodass sich eine hübsche körnige Textur ergibt.
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