Am 21. Februar 2025 erschien mit „Dreamscapes“ das jüngste Album der finnischen Folkband „Frigg“. Im Gegensatz zu den mehr konzertanten Alben davor besinnt sich die Band dabei wieder auf ihre melodischen Stärken.
2025 war bislang ein gutes Jahr für die Folkmusik. Im Januar erschien mit „Looking for the Thread“ das jüngste Album der drei schottischen Musikerinnen Karin Polwart, Mary Chapin Carpenter und Julie Fowlis. Auch die dänische Folkband Dreamer’s Circus brachte mit „Handed On“ ein neues Album heraus. Ende Februar folgte mit „Dreamscapes“ nun das jüngste Album der finnischen Musikerinnen und Musiker von Frigg: Tero Hyväluoma, Esko Järvelä, Alina Kivivuori, Juho Kivivuori, Topi Korhonen und Petri Prauda.
„Ilon Haikeus“ lautet einer der Titel dieses Albums, also übersetzt auf Deutsch: „Sehnsucht nach Freude“ – und das gibt die melodische Stimmung, die das Album versprüht, sehr gut wieder. Die meisten Stücke sind formal betrachtet Folktänze, oft Walzer oder Polkas, inhaltlich beschreiben die Stücke eine geträumte, aber teils wilde Reise durch die finnische Landschaft im Frühjahr:
Nach dem eher meditativ-sphärischen Auftakt („Bridge“) erwachen in „Valsette“ Honigbienen aus ihrem Winterschlaf und streben dem Sommer entgegen, in „Västkusten Twist“ hören wir einen finnischen Fiddler an der Westküste von Schweden träumen, „Allikko“ gibt eine vergangene Reise wieder, „Ilon Haikeus“ meditiert über einen Sommerabend und „Game of Frigg“ hat die Band wohl sich selbst gewidmet. „Daydream 2“ und „Troll’s Twilight“ bedürfen aufgrund ihrer sprechenden Titel keiner weiteren Erklärung, der „Vittra Square Dance“ stellt ein Echo nordischer Geister dar (die allerdings sehr lustig drauf sind, es müssen wohl Feenwesen sein), „Circlesquare“ geht phasenweise sogar Richtung Jazz. Das Album schließt mit „Lupaus“ und der „Alarm Polska“ ab: Mal etwas deftiger, mal zurückgenommen erklingen auf dem gesamten Album nordisch-finnische Folkklänge, gespielt auf Fiddle, Nyckelharpa, Mandoline, Cister, Harmonium und verschiedenen Gitarren, dabei hat die Band die vormals teils konzertant-orchestrale Besetzung diesmal teils deutlich zurückgenommen zugunsten der Melodien.
Allerdings – dies als Warnung: nicht nur im Troll-Walzer sind die Melodien sehr energisch, sodass das Album, dem Titel „Dreamscapes“ zum Trotz eher ein Wachmacher ist. Wenn es sich um Träume handelt, müssen es wohl teils heiße Träume sein. 😉
Erschienen ist das Album „Dreamscapes“ bei BAFE’S FACTORY, man kann das komplette Album auf dem Youtube-Kanal von Frigg probehören. Mehr über die finnische Band gibt es auf ihrem Internetauftritt www.frigg.fi .
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