Ein paar Experimente mit neuen Aquarell Farben

Schmincke hat 2025 ein paar neue Aquarellfarben im Angebot, die ich getestet und für unterschiedlich nützlich befunden habe. Manche sind bezaubernd, andere wohl eher Geldmacherei.

Signature Edition 2025

Schminckes Signature Edition 2025 enthält insgesamt fünf Farben, drei davon sind Wild Purple, Buff Titanium und Kölner Brückengrün (Foto: Martin Dühning).
Schminckes Signature Edition 2025 enthält insgesamt fünf Farben, drei davon sind Wild Purple, Buff Titanium und Kölner Brückengrün (Foto: Martin Dühning).

Gefallen haben mir besonders drei Farben der Signature Edition 2025 von Schmincke: Wild Purple, Buff Titanium und Kölner Brückengrün. Letzteres ist ein leicht gedämpftes Grün mit Blaustich und dem berühmten Grün der Brücken von Köln nachempfunden. Von einem normalen Chromoxydgrün unterscheidet es sich durch den Weißanteil. Die Farbe ist überaus hübsch und lässt sich sicher auch bei Landschaftsaquarellen verwenden.

Kölner Brückengrün
Kölner Brückengrün

Buff Titanium ist ein heller Sandton, den es bei anderen Herstellern schon längst im Sortiment gibt. Ich frage mich, warum dieser durchaus praktische Farbton nur der limitierten Edition 2025 vorbehalten ist, wo er sich doch eigentlich universell einsetzen lässt. Schmincke täte gut daran, ihn zu einer regulären Farbe zu machen.

Schmincke Buff Titan
Schmincke Buff Titan

Als dritten Farbton wählte ich Wild Purple, was ein stark granulierendes Violett mit Rotanteilen ist. Vor allem der Granulationseffekt macht die Farbe ein wenig besonders. Auch dieser Farbton ließe sich gut für Akzente in Landschaftsbildern einsetzen.

Schmincke Wild Purple
Schmincke Wild Purple

Auf den vierten Farbton der Signature Edition verzichtete ich, weil das „Shadow Gray“ ziemlich eindeutig ein bläuliches Payne’s Gray ist – ein Farbton, den ich durchaus schätze, aber da die Farben von Schmincke sehr teuer sind, verzichtete ich darauf, diesen redundanten Farbton noch zu erstehen, ähnliches gilt für das Atollblau, was mehr oder weniger Azurblau ist.

Flüssige Erde

Das Probierpaket von Schminckes "Flüssiger Erde" enthält drei Farben: flüssiger Umbra, flüssige Kreide und flüssiger Rötel.
Das Probierpaket von Schminckes „Flüssiger Erde“ enthält drei Farben: flüssiger Umbra, flüssige Kreide und flüssiger Rötel.

Stattdessen kaufte ich dafür noch ein Probierpack der „flüssigen Erde“-Farben von Schmincke. Es enthält die drei Farben „flüssiger Umbra“, „flüssige Kreide“ und „flüssiger Rötel“ – insbesondere letztere Farbe, die etwa dem Ton Sanguine oder Englischrot entspricht, hat mich sehr verzaubert, weil die Pigmente hier sehr fein und fließfähig ist. Die „flüssige Kreide“ ist dagegen auf weißen Papier nahezu unsichtbar. „flüssiger Umbra“ ist, wie der Name es andeutet, einfach ein Umbra.

Horadam Naturals

Fünf Farben von Schminckes Horadam Naturals: Färbergrün, Indigofera, Curcuma, Drachenblut und Rügener Kreide.
Fünf Farben von Schminckes Horadam Naturals: Färbergrün, Indigofera, Curcuma, Drachenblut und Rügener Kreide.

Weil Schmincke auch seine „Naturals“-Farbtöne offensiv bewirbt, besorgte ich mir auch einige dieser als „vegan“ angepriesenen Farben. Allerdings war ich von diesen meistenteils ziemlich enttäuscht. Diese Farben mögen vielleicht „politisch korrekt“ sein, aber sie schmieren und lassen sich für Schmincke Farben äußerst schlecht mischen. Zudem sind sie auch weniger lichtecht als die „normalen“ Horadam Aquarellfarben. Bei der mäßigen Qualität halte ich den gewohnt hohen Preis nicht für angemessen – eine 15 ml Tube kostet 17 EUR – da würde ich eher zu ganz gewöhnlichen Aquarellfarben raten, die bessere Eigenschaften mitbringen und meist auch ohne tierische Zusatzstoffe hergestellt werden.

Pflanzenfarben besser selber machen

Für das gesparte Geld könnte man sich auch eines der beiden folgenden Fachbücher anschaffen, mit denen man sich seine Naturfarben gleich selbst herstellen kann – wenn man will, meist auch vegan und komplett nachhaltig:

Über Martin Dühning 1561 Artikel
Martin Dühning, geb. 1975, studierte Germanistik, kath. Theologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau sowie Informatik in Konstanz, arbeitet als Lehrkraft am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut und ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von Anastratin.de.

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