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Prosa

Die Zeit, die bleibt…

Es war in einem Unheilssommer, die Sonne neigte sich bereits, als D. zum ersten Mal merkte, dass sich die Zeit nicht gleichmäßig im Raum bewegt, sondern wie ein altes, eierndes Zahnrad jeweils ruckweise knarzend vorspringt.

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Prosa

Ein Gleichnis

In A… , einer unbedeutenden Kleinstadt am südlichen Rande des Schwarzwaldes, geschah es an einem finsteren Nachmittage, als die Hitze des Tages sich gerade in ein Gewitter umzuwandeln begann, dass eine wilde Horde von Fünftklässlern einen der ihren, einen gewissen W… , in die Ecke stellte und grundlos zusammenschlug. […]

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Prosa

Lachen ist ungesund

Ausschnitt aus dem Romanfragment „Tagebuch eines Selbstmörders – das kurze Leben des Roderick T.“, verfasst anno 1993 in einigen Freistunden im alten Computerraum des KGT, heute Raum 305: Als ich eines Morgens wieder einmal einen Spaziergang […]

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Dämmrung

Ist es schon soweit? Schlägt uns die Stunde? Oder können wir noch eine Runde weiterschlafen, im Karussell der Dämmerträume, die um uns sind. Sinn und Klänge, dumpf, wie Glockengeläut ganz von Ferne an unser Ohr dringt. Dann, wenn wir fast erwachen, aber noch viel zu müde sind, die scheinbare Klarheit und das hoffnungsvolle Sinnen wie verlöscht vor Ruhe, gerade noch, döst Du als kleine kindliche Kirschblüte. […]

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Frühlingsgefühle III

Es war zunächst Sabbat, spät nachmittags schon, der Tag vor dem Palmsonntag und mindestens der dritte, nachdem jene furchtbare Erkältung über ihn gekommen war, da beschloss D., dennoch endlich einen deutlichen Fortschritt in seinem Leben zu […]

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Frühlingsgefühle II

Als D. aber nicht mehr aus noch ein wusste und sich seine getrübten Augen über dem verbitterten Tee einer schlichten Tasse still dämpfender Kräutermischung nur gar kärglich spiegelten, besann er sich, blickte tief in sich hinein […]

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Frühlingsgefühle

Nachdem D. das ältliche Fenster geöffnet hatte, wurde ihm verdächtig schnell bewusst, dass „Frühling“ und in gewisser, selbst durch penibles Ignorieren kaum zu leugnender Weise auch „Wärme“ doch recht relative Begrifflichkeiten waren. Jedoch war es weniger […]

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In der alten Aula

Es war ein Heulen und Zähneknirschen hinter den verschlossenen Türen, aber auch ganz offen in den fahlen Gesichtern. Als D. an diesem Tage das Schulhaus betrat, wehte ihm ein eisiges Gespenst entgegen: das Gespenst der toten […]

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Perspektivität

Perspektivische Gebrochenheit, spektral unterbelichtet, kaleidoskopisch betrachtet: wir. Wir, die Mittelpunkte, kosmisch, universal und doch nur halb geblendet, individualisiert. Blenderei, prismatische Illusion, Lichterspiele. Mal bläulich unterkühlt, mal rotgetünchte Nordlichter, Morgennebelschleier. Lichttheorien. Goethe und Newton im Clinch. Platon und Bacon, Sophistik. Systemtheorien. Systematisches Ausblenden. Ungerechte Verhältnisse – kein Ausgleich. […]

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Das Bääh

Es war an einem trüben Mittwochmorgen, als D. das Bääh zum ersten Mal auffiel. Das Vieh machte sich unflätig inmitten breit, drumherum die Meute. Es sah nicht sehr ansehnlich aus, etwas aufgedunsen, teils wie Hefeteig, teils einer Wasserleiche nicht unähnlich. Auch bei nüchterner Betrachtung hatte es sehr unvorteilhafte Proportionen. Es roch sehr streng, was aber bestimmt dadurch kompensiert wurde, dass es in einem Fort allerlei zerstreuende Geräusche von sich gab. Schüler, die drumherum standen, zeigten reges Interesse und Begeisterung an diesem animalischen Wesen. Nur an einigen von ihnen bemerkte D. zunächst noch eine Weile lang die Zurückhaltung und Skepsis, die auch ihm selbst zu eigen waren. […]